Martina1963


An die besonderen Menschen in meinem Leben


Menschen treten in Dein Leben aus drei verschiedenen Gründen:
wegen eines Grundes, für die Dauer einer Zeit, für ein ganzes Leben.


Wenn Du heraus findest, welcher es ist, dann weißt Du, was Du zu tun hast.

Wenn jemand in Dein Leben tritt aus einem Grund,
dann heißt das für gewöhnlich,
dass Du Dich mit einem Bedürfnis auseinander setzen musst,
das Du geäußert hast, bewusst oder unbewusst.


Diese Menschen treten in Dein Leben um Dich durch eine schwere Zeit zu begleiten,
Dich zu schützen durch Führung und Unterstützung,
Dich zu heilen, körperlich, emotional oder seelisch.
Es scheint, sie wären von Gott gesandt und sie sind es.


Sie sind da aus dem Grund, für den Du sie benötigst, da zu sein.

Dann, ohne dass Du etwas falsches getan hättest,
oder ohne dass es einer unmöglichen Zeit bedarf,
wird diese Person etwas sagen oder tun, was diese Freundschaft beendet.


Manchmal sterben diese Personen.
Manchmal gehen sie einfach weg.
Manchmal überfordern sie Dich,
manchmal unterfordern sie Dich und zwingen Dich dadurch, Stand zu halten.


Was wir realisieren müssen ist,
dass wir unserem Problem begegnet sind,
dass unser Wunsch sich erfüllt hat, dass ihr Werk getan ist.


Das Gebet, welches Du zum Himmel geschickt hast,
wurde erhört und es ist nun an der Zeit, Deinen Lebensweg weiter zu beschreiten.


Wenn Menschen für eine bestimmte Zeit in Dein Leben treten,
dann weil Deine Zeit gekommen ist,
zu teilen, zu wachsen und zu lernen.
Sie bringen Dir eine Erfahrung des Friedens oder bringen Dich zum Lachen.
Sie können Dich etwas lehren, was Du nie zuvor gelernt hast.
Sie geben Dir für gewöhnlich einen unglaublichen Schatz an Freude. Glaube es! Es ist wahrhaftig!


Aber es ist nur für eine bestimmte Zeit.
Menschen, die für ein ganzes Leben in Dein Leben treten, lehren Dich Lebensweisheiten.


Auf diese Dinge musst Du bauen, damit Du eine solide emotionale Grundlage hast.
Du musst die Lektion, die man Dich lehren will gut lernen und diese Person dennoch lieben und
die Lektion auch in andere Freundschaften und Zeiten Deines Lebens einfließen lassen.


Man sagt, dass Liebe blind macht, aber Freundschaft macht Dich sehend.

Danke, dass ihr ein Teil meines Lebens seid.


*~* Ich finde, das manche Kurzgeschichten, so wie diese hier zum Beispiel,
        doch sehr viel Wahres, nett umschrieben, aussagen
.*~*

Die Insel

Vor langer Zeit existierte einmal eine wunderschöne, kleine Insel. Auf dieser
Insel waren alle Gefühle der Menschen zu Hause: Der Humor und die gute Laune,
die Traurigkeit und die Einsamkeit, das Glück und das Wissen und all die vielen
anderen Gefühle. Natürlich lebte auch die Liebe dort.
Eines Tages wurde den Gefühlen jedoch überraschend mitgeteilt, dass die Insel
sinken würde. Also machten alle ihre Schiffe seeklar, um die Insel zu
verlassen. Nur die Liebe wollte bis zum letzten Augenblick warten, denn sie
hing sehr an ihrer Insel.
Bevor die Insel sank, bat die Liebe die anderen um Hilfe.
Als der Reichtum auf einem sehr luxuriösen Schiff die Insel verließ, fragte ihn
die Liebe: "Reichtum, kannst du mich mitnehmen?"
"Nein, ich kann nicht. Auf meinem Schiff habe ich sehr viel Gold, Silber und
Edelsteine. Da ist kein Platz mehr für dich."
Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem wunderbaren Schiff vorbeikam.
"Stolz, bitte, kannst du mich mitnehmen?"
"Liebe, ich kann dich nicht mitnehmen", antwortete der Stolz, "hier ist alles
perfekt und du könntest mein schönes Schiff beschädigen."
Als nächstes fragte die Liebe die Traurigkeit: "Traurigkeit, bitte nimm du mich
mit."
"Oh Liebe", sagte die Traurigkeit, "ich bin so traurig, dass ich allein bleiben
muss."
Als die gute Laune losfuhr, war sie so zufrieden und ausgelassen, dass sie
nicht einmal hörte, dass die Liebe sie rief.
Plötzlich aber rief eine Stimme: "Komm Liebe, ich nehme dich mit."
Die Liebe war so dankbar und so glücklich, dass sie ganz und gar vergaß, ihren
Retter nach seinem Namen zu fragen.
Später fragte die Liebe das Wissen: "Wissen, kannst du mir vielleicht sagen,
wer es war, der mir geholfen hat?"
"Ja sicher", antwortete das Wissen, "das war die Zeit."
"Die Zeit?" fragte die Liebe erstaunt, "Warum hat mir die Zeit denn geholfen?"
Und das Wissen antwortete: "Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe
im Leben ist."

Das schönste Herz

Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich, und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte lauter über sein schönes Herz. Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: "Nun, dein Herz ist nicht mal so schön wie meines." Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das des alten Mannes an. Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, die entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passen nicht richtig, und es gab einige ausgefranste Ecken. Genauer betrachtet waren an einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an: Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner, dachten sie? Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: "Du musst scherzen", sagte er, "Dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen.
"Ja", sagte der alte Mann, "deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe geschenkt habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen, und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens dafür, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau sind, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde. Und ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?" Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen. Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an.
Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte. Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen.


Der Todesengel

In einem kleinen Dorf kehrte einst ein guter Engel ein.
Er ging zum ersten der Häuser, klopfte und trat ein.
Ein junger Mann begrüßte ihn und fragte nach seinem Belangen.
Der Engel antwortete, dass er von weit käme und Durst hätte.
Für einen Schluck Wasser bot er dem Mann einen Wunsch frei zu haben an.
Der Mann gab dem Engel Wasser und sagte: „Ich wäre gerne sehr reich, denn ich arbeite schon so lange für wenig Geld.“
Der Engel erfüllte ihm den Wunsch und ging.
Bei seiner nächsten Einkehr in einem anderen Haus des Ortes öffnete ihm eine ältere Frau die Tür.
Da er noch nicht gegessen hatte, bat er um ein Stückchen Brot und bot auch ihr die Erfüllung eines Wunsches an.
Sie gab ihm einen Laib Brot und wünschte sich noch einmal jung und schön zu sein, denn ihr Spiegelbild könne sie nicht mehr ertragen und ihre Knochen schmerzten über die Jahre.
Als der Engel die Tür hinter sich schloss verließ er eine junge, attraktive Dame.
Gestärkt ging der Engel weiter durchs Dorf, bis er an ein Haus kam, an dem „Schneiderei“ stand.
Da er sich auf dem weiten Weg sein Kleid zerrissen hatte, klopfte er an.
Es öffnete ihm ein Herr in edlem Anzug.
Der Engel fragte, ob er ihm sein Kleid nähen könnte, wofür er einen Wusch erfüllt bekäme.
Eilig nähte der Herr das Kleid und wollte dafür Anerkennung und Ruhm haben, denn schon immer wünschte er sich Bürgermeister zu sein und Geltung zu bekommen. Doch nie wurde er gewählt.
Nun wurde es Abend und der Engel suchte eine Herberge auf.
Dort öffnete ein Pärchen die Tür.
Der Engel verkündete beiden das gleiche wie den anderen, wenn sie ihm ein Bett zum Schlafen gäben.
Der Mann antwortete sofort, dass alle Zimmer belegt seinen, die Frau jedoch überlegte eine Weile.
Da sprach der Mann, dass es schon ein großer Wunsch sein müsse, den er erfüllte.
Die Frau aber sprach: „Ich kann Dir kein Zimmer, wohl aber ein Bett geben. Für eine Nacht, umsonst.“
Der Mann war wütend und schrie sie an.
Da sprach der Engel: „Mann, welchen Wunsch hast Du?“
„Ich wünsche mir Bedienstete und ein eigenes Haus für mich, damit ich von meiner Arbeit befreit bin und alle für mich einmal da sind.“
„Dein Wunsch wird dir erfüllt“, sprach der Engel und bat die Frau ihm das Bett zu zeigen.
Der Engel betrachtete, die noch junge Frau und Mutter einiger Kinder beim Laufen.
Er konnte erkennen, dass auf ihren Schultern schon einige Last getragen wurde. Ihr Gesicht erzählte von einem bewegten Leben. Doch konnte er nicht erkennen warum sie keinen Wunsch äußerte.
„Liebe Frau, warum bietest Du mir ein Bett umsonst, wenn ich dir doch jeden Wunsch erfülle? Warum sehnst Du Dich nicht nach Reichtum, Schönheit, Macht oder Ruhm?“
„Mein guter Engel,“, sprach die Frau, „ich habe alles: Brot und Wasser, ein Bett, das ich dir heute zur Verfügung stelle und liebe Kinder. „
„Doch Dein Herz scheint einsam und verbittert, liebe Frau. Was bedrückt Dich?“
„Mein lieber Engel, das was ich mir wünsche, das ist nicht zu erfüllen. Mich ängstigt eine Krankheit, kein Arzt kann mehr helfen. Meine Sorgen um meine Kinder bedrücken mich und die Liebe zu meinem Mann scheint vergebens zu sein. Mein Wunsch ist es, dass sie es gut haben, wenn ich nicht mehr bin, dass sie meine Liebe in ihren Herzen weiter tragen und sich nicht allein gelassen fühlen.“
Der Engel hörte sie an, legte sich dann zu Bett.
Die Frau ging in die Küche, wusch das Kleid des Engels, bügelte es und bereitete für den nächsten Tag das Essen vor. Dann schaute sie nach ihren Kindern, gab den Schlafenden einen Kuss und legte sich neben dem Ofen auf den Teppich zur Nachtruhe.
Am nächsten Morgen war der Engel weg. Die Kinder liefen fröhlich durch den Garten zur Großmutter und erzählten ihr davon, dass der Engel ihre Mutter mitnahm, ihr Herz aber da ließ.